Was passiert bei einer Verletzung der Haut?

Sie als aktive Persönlichkeiten sind es wahrscheinlich gar nicht gewohnt, sich von Kleinigkeiten aufhalten zu lassen. Dennoch sollten Sie kleine Alltagswunden nicht unterschätzen. Um schlimmeren Konsequenzen einer nicht oder falsch behandelten Wunde vorzubeugen, ist die richtige Behandlung einer Wunde extrem wichtig. Doch dazu gilt es zu verstehen: Was passiert bei einer Verletzung der Haut genau?

Die Aufgabe unserer Haut

Unser größtes Organ, die Haut, schützt uns mit ihren vielen Schichten vor äußeren Einflüssen wie zum Beispiel vor Krankheitserregern. Jede kleine oberflächliche Verletzung unterbricht die natürliche Schutzfunktion der Haut: Fremdkörper können eindringen und die Gefahr von Entzündungen und Infektionen besteht. Wenn wir uns eine Hautverletzung zuziehen, setzt der körpereigene Wundheilungsprozess ein, um diese Schutzbarriere so schnell wie möglich wiederherzustellen. Interessanterweise hat aber schon der Wundschmerz an sich eine wichtige Funktion. Denn er sorgt dafür, dass man sich um seine Verletzungen kümmert. Dass man sich oder zumindest die Wunde schont und so versucht, die Heilung zu fördern. Jede chronische Wunde ist aus einer akuten Wunde heraus entstanden. Daher sind akute Wunden nicht zu unterschätzen und behandlungswürdig.

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Der Wundheilungsprozess

Das faszinierende Phänomen der Wundheilung zählt zu den wichtigsten Selbstheilungsmechanismen des Körpers. Der sofort einsetzende körpereigene Wundheilungsprozess läuft in drei unterschiedlich langen Phasen ab, die sich zeitlich etwas überschneiden. Der ersten Reinigungsphase folgen die Aufbauphase, in der Ersatzgewebe entsteht und als letzte Phase der Wundverschluss. Dieser Prozess kann bis zu 21 Tagen oder länger dauern, je nach Art der Wunde. Hier spielen die Größe, die Tiefe und die Lage am Körper natürlich die ausschlaggebende Rolle.

1  -  Die Reinigungsphase

Wird die Haut verletzt, strömt sofort Blut aus den durchtrennten Gefäßen. Dass die Wunde offen und eventuell leicht nässend ist, ist durchaus erwünscht: Denn durch das Bluten oder den Austritt von Wundsekret können eingedrungene Krankheitserreger und Schmutzpartikel aus der Wunde hinausgespült werden. Wer die Wunde mit Feuchtigkeit behandelt, lässt sie atmen und das Sekret abfließen. Dadurch minimieren Sie das Risiko feuchter Kammern, welche die Ausbreitung von Infektionen begünstigen. Dieses feuchte Wundklima vermindert zudem die Schorfbildung. Diese gilt es zu vermeiden, denn hier würde sich die Gefahr erhöhen, dass Narben entstehen. Die Wunde wird für den Aufbau neuer Zellen vorbereitet und diese erste Phase kann bis zu vier Tage dauern.

2  -  Die Aufbauphase

Wenn die Aufräumarbeiten der Reinigungsphase erledigt sind, beginnt parallel der Wiederaufbau. In dieser zweiten Phase, auch Granulationsphase genannt, beginnt also der Aufbau von neuem Gewebe, dem sogenannten Ersatzgewebe. Die Wunde beginnt sich langsam von den Wundrändern aus zu schließen. Das Ersatzgewebe füllt die Wunde von unten her auf und bildet so die Grundlage für die dritte, abschließende Phase.

3  -  Die Wundverschlussphase

Bei der dritten Phase der Wundheilung handelt es sich auch um die sogenannte reparative Phase: Das aufgebaute Gewebe verschließt die Wunde nun komplett. Durch die verstärkte Bildung von Fasern, die sich quervernetzen, wird das Granulationsgewebe aus der Aufbauphase nach und nach durch Narbengewebe ersetzt. Auf der aufgefüllten Wunde bildet sich ein neuer, zu Beginn noch dünner und empfindlicher Hautabschluss, der langsam zu einer stabilen neuen Hautschicht wird. Insgesamt schließt sich die Wunde zu einem Drittel durch Schrumpfung und zu zwei Dritteln durch die Bildung von Narbengewebe. Dieses unterscheidet sich bleibend von gesunder Haut: Es gibt keine Haar- und Schweißdrüsen, und es ist nicht elastisch.

Wie Sie der Wunde helfen können

Mit dem Mythos, dass man Wunden an der Luft trocknen lassen sollte, möchten wir unbedingt aufräumen. Wie Sie es nach dem aktuellen medizinischen Stand richtig machen, erfahren Sie hier. Allen diesen drei Phasen können Sie durch ein geeignetes Wundmanagement zu Hilfe kommen: Eine ideal-feuchte Wundbehandlung unterstützt den natürlichen Selbstheilungsprozess. Optimal eignen sich dafür wässrige Hydrogele, denn diese befeuchten die Wunde in allen Phasen der Wundheilung. Sie schützen sie vor dem Austrocken, lassen ausreichend Sauerstoff an die Wunde – und unterstützen somit ihren Heilungsverlauf.

Viele machen es noch falsch

Eine repräsentative Umfrage1 zeigte übrigens, dass knapp 90 Prozent der Deutschen Alltagswunden noch immer an der Luft trocknen lassen. Diese Art der Behandlung war zwar früher durchaus die (leider) gängige Praxis, doch ist sie nach unserem heutigen Wissen überholt. Inzwischen wissen wir, dass bei der Wundheilung ein feuchtes Wundmilieu viele Vorteile hat. Warum? Ganz einfach: Die Wunden heilen besser, wenn man sie feucht hält. Denn wenn sich Schorf bilden würde, behindert diese den Regenerationsprozess statt ihn zu fördern!

Sorglos sein können ist gut, Sorgen wegzuwischen nicht

Das Verhalten, Anzeichen von Schmerzen einfach zu ignorieren, wenn Sie sich eine Wunde zugezogen haben, ist nicht ratsam. Kleine Alltagswunden sind niemals zu unterschätzen – aber zu wissen, was bei einer Verletzung der Haut passiert, ist eine sehr gute Basis. Um schlimmeren Konsequenzen einer nicht oder falsch behandelten Wunde vorzubeugen, ist eben die richtige Behandlung extrem wichtig. Mit Ihrem neuen Wissen jedoch steht Ihren nächsten unbeschwerten Aktivitäten allerdings nun nichts mehr im Wege!

Quellen