Tattoopflege: Das 1x1 nach dem Stechen

Sich ein Tattoo stechen zu lassen ist eine Entscheidung, die wortwörtlich unter die Haut geht. Damit man sich auch lange an seiner Tätowierung erfreuen kann, ist nicht nur die Motivwahl entscheidend, sondern auch die richtige Pflege des Tattoos.

Was passiert eigentlich bei einer Tätowierung mit der Haut?

Mit ca. 10.000 Stichen pro Minute direkt in die Haut, hört sich erstmal gruselig an, ist für die meisten aber gar nicht so schlimm. Was jedoch jedem klar sein sollte: Ein Tattoo ist vor allem eine oberflächliche Wunde. Auch Permanent Make-Up gilt per Definition, als Tätowierung.  Die Tätowier-Nadeln durchdringen die oberste Hautschicht, wodurch die Haut verletzt wird. Wie bei jeder anderen Verletzung auch, beginnt dann der körpereigene Wundheilungsprozess. Mit geeigneten Wundpräparaten kann die Haut und somit das Tattoo in der Heilungsphase unterstützt werden. Beim Tätowieren gilt also: Wer schön sein will muss nicht nur „leiden“, sondern auch richtig pflegen.

Tatoopflege nach dem Stechen

Nach dem Stechen wird das Tattoo vom Tätowierer mit einem speziellen atmungsaktiven Folienverband (keine Frischhaltefolie!) abgedeckt, um die verletzte Haut zu schützen. Wie lange die Folie drauf bleiben muss, ist abhängig von der Größe, der Stelle und den verwendeten Farben (meistens 6-8 Stunden), aber das weiß der Fachmann am besten. Hat der Tätowierer einen selbstklebenden Folien-Wundverband verwendet, sollte 2-3 Tage gewartet werden, bevor dieser wieder entfernt wird. Mit der Zeit bildet sich unter der Folie ein „Gemisch“ aus Wundwasser, Blut und überschüssiger Farbe – kein Grund zur Sorge, das ist ganz normal. Diese Mixtur kann beim ersten Durchgang der Tattoo-Pflege sanft abgewaschen werden. 

Tattoo-Pflegeanleitung vom Experten

Wie funktioniert die richtige Tattoo-Nachsorge? In Zusammenarbeit mit dem internationalen Tattoo-Experten Randy Engelhard haben wir im Folgenden ein paar Pflegehinweise zusammengestellt. Die gesamte Tattoo-Pflegeanleitung kann auch in unseren Downloads heruntergeladen werden.

 

Hände waschen und desinfizieren

Bevor man ein frisches Tattoo berührt, ist es wichtig, sich gründlich die Hände zu waschen und bei Bedarf zusätzlich zu desinfizieren. So wird die Gefahr verringert, dass Keime oder Krankheitserreger in die Wunde eindringen und zu möglichen Infektionen führen.

 

Reinigen & Schützen

Den Folienverband unter lauwarmem Wasser vorsichtig ablösen. Keine Angst, die Folie schadet dem Tattoo nicht, sie klebt ausschließlich an den trockenen Rändern der nicht tätowierten Haut. Anschließend das Tattoo mit einer antibakteriellen Seife sanft aber gründlich säubern. Dafür am besten nur die Hände benutzen, um die beanspruchte Haut nicht zusätzlich zu reizen. In den ersten Tagen nach dem Tätowieren sollte das  frische Tattoo täglich gereinigt werden. Im Anschluss ein geeignetes Wundheilungsprodukt auf die tätowierte Haut auftragen und das gesäuberte Tattoo mit einem frischen Folienverband abkleben.

 

Tattoo Heilung und Pflege

Nach dem Foliengebrauch sollte das Tattoo für zwei bis drei Wochen weiterhin mit einem geeigneten Pflegeprodukt behandelt werden, um die Haut bei der Heilung zu unterstützen. Wie lange es dauert, bis ein frisches Tattoo vollständig abgeheilt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Größe und Motiv, aber eben auch von der richtigen Versorgung. Grundsätzlich gilt jedoch, das frische Kunstwerk lieber ein paar Tage länger zu schützen als zu kurz.

No-Gos für frische Tattoos

Neben der richtigen Pflege von Tattoos sollten auch noch ein paar andere wichtige Punkte beachtet werden. Vor allem in den ersten Wochen nach dem Stechen benötigt ein neues  Tattoo die richtige Fürsorge.

 

Auf Sport verzichten

Schweiß und körperliche Belastung ist keine gute Kombination für ein frisches Tattoo. In der ersten Woche sollte daher,  ganz ohne schlechtes Gewissen, das Training ausfallen.

 

Keine Vollbäder, Schwimmbad und Sauna

Ausgiebiges Baden oder Schwimmen und ausgedehnte Saunagänge mögen neue Tattoos in den ersten zwei Wochen gar nicht.

 

Sonne und Solarium vermeiden

Auch auf intensives Vitamin D-Tanken sollte in den ersten Monaten besser verzichtet werden, denn UV-Strahlung kann das Tattoo verblassen lassen und die Haut zusätzlich reizen.

 

Auf die Ernährung achten

Die Ernährung spielt bei der Wundheilung eine wichtige Rolle. Lebensmittel mit Vitamin C können den Heilungsprozess der Haut unterstützen

Was ist die beste Tattoo-Pflege Creme?

Nicht jedes Produkt ist für die Tattoo-Nachsorge geeignet. Auf okklusive, also verschließende Wundpräparate sollte besser verzichtet werden, lieber auf ein Produkt für Tattoos setzen, das atmungsaktiv ist. Auch parfümierte Pflegeprodukte oder sehr fetthaltige Cremes und Salben sind für Tätowierungen weniger geeignet. Denn ein hoher Fettanteil führt dazu, dass der für die Wundheilung so wichtige Folienverband nicht richtig haften kann.

 

Welches Tyrosur® Produkt eignet sich am besten für die Tattoo-Nachsorge?

Gut geeignet sind fettfreie Wundpräparte auf Hydrogel-Basis, die für eine ideal-feuchte Wundbehandlung sorgen. Durch ihren hohen Wasseranteil spenden sie viel Feuchtigkeit und erhalten gleichzeitig die Atmungsaktivität der Haut, wie Tyrosur® CareExpert Wundgel.

Wie lange sollte ein frisches Tattoo eingecremt werden?

Wie lange eine frische Tätowierung eingecremt werden sollte, kann je nach individueller Heilungszeit und den Anweisungen des Tätowierers in seiner Dauer variieren. Um die Wundheilung optimal zu unterstützen, empfiehlt sich allerdings ein Zeitraum von 2 bis 4 Wochen. Dabei sollte die Creme  häufiger am Tag aufgetragen werden, um die Haut ausreichend zu befeuchten und Schorf- und Krustenbildung zu vermeiden. Eine dünne Schicht des Präparates ist ausreichend, um das Tattoo nicht zu ersticken

Tattoopflege langfristig

Langfristige Tattoo-Pflege ist entscheidend, um die Schönheit und Qualität des Tattoos über Jahre hinweg zu erhalten. Folgende Pflegehinweise sollten dabei beachtet werden:

 

Der richtige Sonnenschutz für Tattoos

Die Sonne ist einer der Hauptfaktoren, der zum Verblassen und zur Schädigung von Tattoos führt. Daher sollte bei Sonnenbädern stets ein UV-Schutz aufgetragen werden. Für Solariumbesuche wird sogar empfohlen, das Tattoo abzudecken.

 

Tattoos pflegen: Feuchtigkeit ist das A und O

Um die Farben des Tattoos lebendig und frisch zu halten, sollte es mit Feuchtigkeit versorgt werden. Parfümfreie Feuchtigkeitscremes oder Hydrogele können helfen, um Trockenheit und Schuppigkeit zu verhindern. Generell sollte die Haut insgesamt gut gepflegt werden, um die Gesundheit und Qualität des Tattoos zu unterstützen.

 

Schutz vor Reibung und Verletzungen

Enge Kleidung, die über dem Tattoo reibt, sollte vermieden werden. Zudem sollte die Tätowierung vor Verletzungen geschützt werden. Lockere Kleidung, insbesondere bei körperlicher Aktivität, ist ratsam.

 

Vermeidung von chemischen Einflüssen

Starke  Reinigungs- und Lösungsmittel oder aggressive Chemikalien, die in direkten Kontakt mit dem Tattoo kommen, verblassen die Farben und reizen die Haut. Die tätowierte Haut sollte vor übermäßiger chemischer Exposition geschützt werden.

 

Gewichtsschwankungen verhindern

Starker Gewichtsverlust oder eine Gewichtszunahme können dazu führen, dass das Tattoo schrumpft oder sich dehnt. Das kann zu Verformungen und Verzerrungen führen. Das Körpergewicht sollte somit stabil gehalten werden, um das Aussehen des Tattoos über die Zeit hinweg zu bewahren.

 

Tattoos auffrischen und nachbessern

Je nach Art des Tattoos und individuellen Hautreaktionen kann es im Laufe der Zeit zu einem natürlichen Verblassen oder Verlust von Farben kommen. In regelmäßigen Abständen kann es sinnvoll sein, das Tattoo von einem professionellen Tätowierer nachbessern oder auffrischen zu lassen, um die ursprüngliche Schönheit wiederherzustellen.